Programm

Kulturfrühstück im Mai

Die Unbekannte Größe: Sabine Lepsius

Etliche Künstlerinnen wurden von der Kunstgeschichtsschreibung übersehen oder als Randerscheinung behandelt.
 
Sabine Graef war die Tochter des Historien- und Porträtmalers Gustav Graef und seiner Ehefrau, der Malerin und Lithografin Franziska Graef, geb. Liebreich (1824–1893), die aus einer angesehenen assimilierten jüdischen Familie stammte. Ihr Werdegang wurde bestimmt vom bürgerlich-künstlerischen Milieu, in dem sie aufgewachsen war. Von ihrem Vater ausgebildet, zeigte sie schon im Alter von 21 Jahren ihre Schöpfungskraft in einem souverän gemalten Selbstbildnis.
 
1898 gehörte sie zu den 65 Gründungsmitgliedern der Berliner Secession, an deren Ausstellungen sie bis 1913 regelmäßig teilnahm. Der Salon von Sabine Lepsius in Berlin-Westend war um 1900 ein gesellschaftlicher Fixpunkt. Hier trafen sich Geistesgrößen wie der Soziologe Georg Simmel, der Philosoph Wilhelm Dilthey, der Architekt des Jugendstils August Endell und der Lyriker Rainer Maria Rilke.
 
Das Werk ist nur noch zu kleinen Teilen erhalten, da die Auftraggeber der von ihr gemalten 130 Damen- und 60 Herrenporträts und der 90 Kinder- und Jugendbilder größtenteils jüdische Familien waren, die in der Zeit des Nationalsozialismus emigrieren und ihre Haushalte auflösen mussten.

Heute lernen wir diese besondere Künstlerin kennen.
 

Dr. Karoline Künkler

Do, 23.05. 10.30-12.30 (3 UStd)

Dieser Kurs kostet 10,00€.
Nr. 6134F

Haus der Evangelischen Kirche, Kartäusergasse 9

Melanchthon-Akademie

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