Programm
Die Archetypentheorie in Anwendung auf das japanische No-Theater
Ein Vortrag in Kooperation mit der C.G.Jung-Gesellschaft Köln
C. G. Jungs Archetypentheorie wurde für den Bereich der Japanstudien erstmals in den 1970er Jahren durch den römisch-katholischen Geistlichen, Missionar, Sinologen und Japanologen Thomas Immoos (1918–2001) eingeführt, der auch als Begründer und erster Präsident der japanischen C. G. Jung-Gesellschaft in Japan fungierte.
Von Jung selbst sind zwar keine direkten Äußerungen zum japanischen No-Spiel, der weltweit wohl ältesten, von ihren Anfängen bis heute ohne Unterbrechung existierenden Theaterform, bekannt. Der über Jahrzehnte an der Tokyoter Sophia-Universität als Professor für Germanistik lehrende Immoos versuchte sich indes an einer Übertragung von Jungs Archetypentheorie auf das teils archaisch anmutende, aus dem 14. Jahrhundert stammende No. Auch wenn er sie nur punktuell und nicht systematisch anwendete, scheint die Übertragung auf den ersten Blick einigermaßen adäquat, zumal diese Theaterform auf sehr alte Kulturelemente zurückgeht. Dennoch sollte die von Immoos versuchte Verknüpfung von Jung’schen Archetypen mit dem traditionellen No-Spiel kritisch hinterfragt werden, die Übertragbarkeit und kulturübergreifende Anwendbarkeit erscheint nicht ohne weiteres gegeben.
Der Vortrag soll einen kurzen Einblick in die japanologische Rezeption von Jungs Archetypenlehre bieten, am Rande jedoch auch einige persönliche Gedanken des in Zürich geborenen und aufgewachsenen Referenten rund um C. G. Jung vermitteln.
Prof. Dr. Harald Meyer
Fr, 27.09. 19-20 (2 UStd)
Dieser Kurs ist kostenlos.
Wir danken aber für die Anmeldung.
Nr. 3261BR
Haus der Ev. Kirche, Kartäusergasse 9-11
Melanchthon-Akademie
Anmeldung erwünscht.
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